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Ein Wochenende in Mailand

Vor einigen Wochen war es wieder einmal so weit. Es ging übers Wochenende nach Italien, genauer gesagt nach Mailand. Dank Low Cost Airlines wie Ryanair und Easyjet sind solche Kurztrips auch recht spontan möglich. Ryanair brachte uns Freitag morgen von Berlin nach Bergamo.

Mailand ist mit seinen drei Flughäfen sehr gut aus allen Himmelsrichtungen zu erreichen. Direkt in der Stadt liegt aber nur der Flughafen Linate. Malpensa und Bergamo sind allerdings via regelmäßig verkehrender Shuttle-Busse problemlos zu erreichen. Ein Ticket kostet nicht mehr als 5€ und nach ungefähr einer Stunde ist man schon am Hauptbahnhof Milano Centrale. Einmal dort angekommen, sind alle Sehenswürdigkeiten und interessante Orte im Zentrum der Modestadt fußläufig oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen.

Wir entschlossen uns, zu Fuß in unser Hostel mit dem klangvollen Namen New Generation Urban Brera zu gehen, um noch etwas von der Stadt zu sehen und gleichzeitig das schöne Wetter genießen zu können. Normalerweise bevorzuge ich Airbnb’s, da man dort weniger Tourist als Traveller ist und sich richtig schön ausbreiten kann. Durch die Expo 2015 ist es allerdings nicht so leicht, eine Unterkunft im Zentrum zu bekommen.

Erste Eindrücke und Sightseeing

Nach dem Check-In machte sich der Hunger bemerkbar und so ging es erstmal in eine typische Trattoria, in der es unglaublich laut und chaotisch zuging. Der Tipp hat sich aber definitiv gelohnt und wir haben das Lokal mehr als zufrieden und vor allem satt verlassen.

Pizza Calzone
Pizza Calzone

Weiter ging es nach und nach Richtung Dom. Der Mailänder Dom ist eines der berühmtesten Bauwerke in Italien und beeindruckt mich jedes Mal, wenn ich dort bin. Sehr interessant ist auch der Trubel auf dem Piazza del Duomo. Hier treffen Menschen aus allen Ländern der Welt aufeinander und es gibt immer etwas zu sehen.

Duomo di Milano
Duomo di Milano

Direkt im Anschluss bietet sich ein Bummel durch die Galleria Vittorio Emmanuele II an. Dieses Einkaufszentrum liegt direkt am Piazza del Duomo und wurde bereits 1867 eröffnet. Ich finde, die Galleria ist auch eher etwas zum Flanieren und Schauen als für den Shoppingmarathon. Das liegt aber auch an den eher hochpreisigen Geschäften und Boutiquen der bekannten Luxusmarken. Ein Touristenmagnet in der Galleria ist der Stier von Turin als eines von vier Fußbodenmosaiken. Einer Legende nach bringt es Glück und Fruchtbarkeit, sich auf dem Stier um die eigene Achse zu drehen. Diese Tradition wird sowohl von Einwohnern als auch Touristen sehr rege gepflegt.

 

Galleria Vittorio Emanuele II
Galleria Vittorio Emanuele II

 

Abendprogramm in Mailand

Von der Galleria aus erreicht man direkt weitere Sehenswürdigkeiten wie das Teatro alla Scala, die Basilika Santa Maria delle Grazie oder das Castello Sforzesco, welche allesamt einen Besuch wert sind. Wir entschieden uns aber für das Viertel rund um die Porta Ticinese und gaben uns der typisch italienischen Aperitivo Kultur hin. Die Auswahl an Bars und Restaurants am Kanal ist unglaublich groß und das hat sich rumgesprochen. Hier versammelt sich abends Jung und Alt, um gemeinsam den Tag ausklingen zu lassen und den ein oder anderen Cocktail zu genießen. Klassisch bestellt man “una sprizz” – einen Aperol Sprizz – und bekommt kleine Snacks wie Oliven, Focaccia und andere Köstlichkeiten serviert. Insbesondere in Mailand gibt es viele Bars, die ein Getränk und ein großes, vielfältiges Buffet statt eines kleinen Snacks als Aperitivo Menü anbieten. Hier kann man sich das Abendessen gleich sparen, denn meistens werden so viele verschiedene Dinge angeboten, dass man schon vom Probieren schon satt wird.

In der Nacht stand eine große Party auf dem Plan. Etwas anders als in Deutschland läuft die Getränkebestellung in italienischen Clubs ab. Meistens muss man sich zweimal anstellen. Das erste Mal wird bezahlt und man erhält sein “scontrino”. Mit diesem Bon bestellt man im Anschluss bei einem Barkeeper sein Getränk. Auf den ersten Blick scheint diese Logik etwas umständlich, aber ich glaube, wenn die Aufgaben der Angestellten aufgeteilt werden, kann es bei hohem Andrang schneller gehen.

Entspannung pur am zweiten Tag

Am Samstag schlenderten wir den Großteil des Tages durch die Stadt und ließen die Eindrücke einfach auf uns wirken. Für mich ist das unglaublich entspannend gewesen, weil ich Mailand bereits ziemlich gut kenne und demzufolge überhaupt nicht den Druck hatte, irgendetwas zu verpassen. Ganz im Gegenteil entdeckten wir sogar einige Highlights, wie zum Beispiel einen kleinen Pasticceria Stand aus Agrigento auf Sizilien. Da ich vor einigen Jahren für zwei Monate auf Sizilien lebte, kenne ich die Region und die kulinarischen Highlights noch besser, was nicht nur den Verkäufer freute.

Pasticceria Capriccio Siciliano
Pasticceria Capriccio Siciliano

Zurück ins kalte Deutschland

In der Nacht ging es dann viel zu früh gegen 3 wieder los. Gegen 3:30 Uhr saßen wir wieder im Shuttle-Bus nach Bergamo, da unser Flug schon um 6 ging und wir noch in Ruhe am Flughafen frühstücken wollten. Auf dem Rückweg hatte ich das Glück nicht nur eine ganze Reihe für mich zu haben, sondern am Notausgang sitzen zu können. Da ich mit 1,92 doch recht groß bin, freute ich mich natürlich umso mehr über das Extra an Beinfreiheit. Nach dem Trip kann ich nur jedem ein Wochenende in Italien empfehlen. Die Flugzeit von zwei Stunden ist auch alles andere als ein Gegenargument, schließlich steht man in Berlin manchmal länger im Berufsverkehr. Also liebe Leute, hoch vom Sofa und auf nach Mailand!

Ryanair Bergamo Traffico Intenso
Ryanair Bergamo Traffico Intenso

2 Comments

    • ricardo kehbel ricardo kehbel

      You’re welcome!

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