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Rom an 2 (einhalb) Tagen

Wer Rom einen Besuch abstattet, muss auf jeden Fall eines: Gut zu Fuß sein!

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten vom einen Highlight zum nächsten zu kommen. Metro, Bus, Straßenbahn und Taxi helfen zwar schnell voranzukommen. Wer läuft, sieht auf jeden Fall mehr und stößt über die ein oder andere Sehenswürdigkeit, die vielleicht gar nicht geplant war. So haben auch wir es geschafft, die schönsten Ecken von Rom in nur zweieinhalb Tagen bestaunen zu können.

Entspannter Start in den ersten Tag in Rom

Am ersten Tag braucht man in der Regel immer etwas Zeit, um anzukommen und sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Wo geht dies besser als in einem typischen Lokal. Wir haben uns für das Necci1924, tagsüber Café und abends traditionelle Bar entschieden. Das Necci liegt etwas außerhalb des Zentrums im quirligen, alternativen Viertel Pigneto. Touristen kommen hier eher selten her. Deshalb ist es definitiv eine Empfehlung. Geheimtipp: Der Cappuccino ist ein Traum!

Aber wir sind nicht nach Rom gekommen, um die Zeit in einem Café abzusitzen, deshalb schnell weiter. Mit der Tram erreicht man im Nu Roma Termini (den Hauptbahnhof) und kann von dort aus weiter laufen oder die Metro zu entfernteren Sehenswürdigkeiten nehmen.

Wir haben uns am ersten Tag für die Metro Station Spagna als Startpunkt entschieden. Von dort erreicht man wunderbar die bekanntesten Sehenswürdigkeiten in einem ausgiebigen Spaziergang. Wir starteten an der Spanischen Treppe, die sehr beeindruckend sein kann. Bewusst sage ich “sein kann”, da hier entweder gebaut wird oder einfach so viele Touristen sind, dass schnell weitergehen die bessere Lösung ist. An der Villa Medici, die auf einer kleinen Anhöhe, direkt am wunderschönen Park der klassischen Villa Borghese liegt, ist schnell der nächste Foto-Spot erreicht. Dort kann von oben auf die Altstadt geblickt werden und sowohl die klassische, majestätische Architektur bestaunt als auch schon der Weg zu weiteren Sehenswürdigkeiten ausgemacht werden.

Mitten durch die Stadt

Anschließend steigt man hinab zur Piazza del Popolo – ein großer Platz, welcher früher wie heute das Tor zur (Alt-)stadt darstellt. Von dort aus laufen wir weiter Richtung Süden auf der Via del Corso. Die Via del Corso ist eine der, wenn nicht sogar die bekannteste Straße in Rom. Hier trifft sich Jung und Alt und es gibt immer etwas zu sehen. Böse Zungen behaupten, die Via del Corso ist nur eine weitere Einkaufsstraße in einer europäischen Hauptstadt. Hiervon sollte sich am besten jeder selbst ein Bild machen und für sich entscheiden.

Vorbei an zahlreichen prunkvollen Kirchen und modernen Gebäuden ist der nächste Hotspot schnell erreicht. Der Trevi-Brunnen ist eines der absoluten Highlights gewesen. Leider wurde auch hier gebaut und es gab sogar noch mehr Touristen als an der Spanischen Treppe. Doch dies sollte die Begeisterung nicht mildern. Der Trevi-Brunnen (ital. Fontana di Trevi) ist mit seiner Höhe von 26 Metern und seiner Breite von fast 50 Metern einer der bekanntesten Brunnen der Welt und sieht unglaublich beeindruckend aus.

Weiter geht’s auf unserer Tour und schon ein paar Minuten später ist die Piazza Venezia erreicht. Dieser Platz ist nicht nur aufgrund seiner zentralen Lage und seiner enormen Größe bekannt. Dort befindet sich auch das Monument Vittorio Emmanuele II (ital. Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II). Selten haben wir so ein riesiges und massives Bauwerk gesehen. Das Monument ist das Nationaldenkmal Roms und wurde der italienischen Staatsgründungsbewegung und dem ersten König des Königreichs Italien Vittorio Emmanuele II gewidmet. Der Bau begann 1885, die Einweihung 1911 und die Fertigstellung war 1927. Die damalige nationalistische Bewegung findet im Baustil seinen Ausdruck.

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Entspannter Ausklang des ersten Tages

Unmittelbar hinter dem Monument würde man schon das Forum Romanum und das Wahrzeichen, das Kolosseum erreichen. Doch das haben wir für den zweiten Tag geplant. Da es schon früher Abend wurde, entschieden wir uns noch einen Abstecher zum Pantheon zu machen und unsere Füße anschließend beim typischen Aperitivo zu schonen. Das Pantheon ist das am besten erhaltene Bauwerk der Antike mit einer intakten, nicht verstärkten Betonkuppel und wurde später zu einer Kirche umfunktioniert. Leider ist unser Besuch kürzer als geplant gewesen, da das Pantheon schon geschlossen hatte. Aber allein die Außenansicht ist einen Abstecher wert.

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Wir machen uns auf die Suche nach einem geeigneten Ort, um den Tag Revue passieren zu lassen. Was gibt es also Besseres als eine schöne Aperitivo-Bar. Wir entschieden uns aufgrund guter Bewertungen und der Nähe für das ‘Gusto. Dort wird ein italienisches Restaurant im vorderen Bereich und im hinteren Bereich ein tolles Aperitivo-Buffet und Cocktails, Longdrinks und natürlich auch der typische Aperol Spritz im Wohlfühlambiente geboten. Hier kann der Tag wunderbar ausklingen.

Rom Tag 2: Zeit für den nächsten Spaziergang

Am zweiten Tag stand die wahrscheinlich bekannteste Sehenswürdigkeit Roms ganz oben auf der Liste. Das Kolosseum muss ein jeder Gast der Stadt einfach mal gesehen haben. Um hineinzugelangen, besteht die Möglichkeit, sich vorher Tickets zu organisieren, sich an der regulären Kasse anzustellen oder Glück zu haben und vor Ort einen Guide zu finden, der faire Preise anbietet und eine geführte Besichtigung anbietet. Letzteres ist der klare Favorit, doch leider kann hier die Touristenfalle schneller zuschnappen als man glaubt. Es ist also Vorsicht geboten, auf wen man sich einlässt. Wir hatten jedenfalls Glück, genossen eine tolle Tour und haben richtig viel über die Geschichte des größten je gebauten Amphitheaters weltweit erfahren.

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Der Innenraum des Kolosseums ist durch einen der 80 (!) Eingänge bequem zu erreichen. Die als Bögen gestalteten Eingänge führen den Besucher über zahlreiche Treppen und Rundgänge zu den früheren Tribünen. Die Perspektive, die einen erwartet, strahlt eine überwältigende Wirkung aus. Stell dir einmal vor, wie es damals mit 50.000 anderen Besuchern bei den großen Veranstaltungen und Gladiatorenkämpfen gewesen sein muss.

Die Zuschauertribünen wurden damals klar nach Stand und Status in der Bevölkerung verteilt. Auf den untersten Plätzen nahmen Senatoren und auch der Kaiser Platz. Je weiter nach oben man kam, desto niedriger die Bevölkerungsschicht der Zuschauer. Frauen der untersten Schicht bekamen sogar nur Stehplätze auf oben angebauten Holzkonstruktionen. Glücklicherweise ist dies bei heutigen Theaterveranstaltungen ganz anders.

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Auf den Spuren des Kaisers

Nach dem Kolosseum bietet sich ein Spaziergang zum Circus Maximus – dem größten Circus im alten Rom – an. Auch hier erwartet den Besucher wieder ein Meisterwerk der römischen Baukunst. Mit einer Länge von 600 Metern und einer Breite von 140 Metern ist dieser ein riesiges Veranstaltungsgelände. Der Circus Maximus ist ein Bauwerk der Superlative und hatte ein Fassungsvermögen von bis zu 250.000 Besuchern. Bis zum 6. Jahrhundert fanden hier Wagenrennen statt.

Auf dem Weg zum Forum Romanum durchqueren wir den Palatin, welcher als einer der 7 Hügel der Stadt als ältester bewohnter Teil Roms gilt. Der Palatin gilt zugleich als Gründungsort der Stadt, da Romulus auf dem Palatin der Legende nach als Sieger der Vogelschau gegen Remus hervorging. Ein Besuch lohnt sich, da bis heute Überreste von Augustus’ Kaiserpalast und der Residenzen weiterer Kaiser zu bestaunen sind. Im Laufe der Jahre wurden einige der Paläste zu Kirchen oder Festungen umgebaut.

Nach einem kleinen Spaziergang auf dem Palatin eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf das Forum Romanum. Bis zum 7. Jahrhundert vor Christus erstreckte sich zwischen Palatin und Kapitol eine sumpfige Ebene, welche von den frühen latinischen Bewohnern als Begräbnisstätte verwendet wurde. Erst mit der Erfindung der Cloaca Maxima (ja, das Abwassersystem hieß wirklich so), konnte das Gebiet ausgetrocknet und bebaut werden. Das Forum Romanum bildete über Jahrhunderte hinweg das Zentrum des kulturellen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens. Die gut erhaltenen Ausgrabungen sind es auf jeden Fall wert, bestaunt zu werden.

Übrigens hatten wir Glück, da die gesamte Tour in der eigentlichen Führung durch das Kolosseum enthalten war und es mehr als Spaß gemacht hat, mit den Guides unterwegs zu sein. Da ich an diesem Tag Geburtstag hatte, wurde der Tag mit tollem Essen und guten Wein am Campo dei Fiori und Piazza Navona fortgesetzt. Am Abend hatten wir noch das Glück bei einem Straßenfest im Szeneviertel Pigneto nicht nur meinen Geburtstag, sondern auch den italienischen Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zu feiern.

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Rom Tag 3: Turbo-Sightseeing im Vatikan

Am dritten Tag hieß es schon wieder Zeit zum Auschecken aus dem Airbnb und die Zeit bis zum Flug am Nachmittag möglichst sinnvoll nutzen. Es wäre doch zu schade, wenn der Vatikan und der Petersdom vergessen werden würde. Also geht es direkt los, auch wenn das Wetter alles andere als optimal gewesen ist.

Der Vatikan liegt auf der anderen Seite des Tibers als die restlichen Sehenswürdigkeiten. Somit bot sich ein Spaziergang am Fluss mit all seinen Brücken und Flohmärkten an. Beim Vatikan selbst, beeindruckt zuallererst der Petersdom. Auf den Betrachter wirkt dieser einfach nur massiv und riesig. Scheinbar liegen prunkvolle Bauten in der ewigen Stadt im Trend. Das ist auch kein Wunder, wenn es Monumente der Weltgeschichte oder das Zentrum der katholischen Kirche zu bestaunen gibt. Weiter geht es an den Touristenfallen vorbei zum Eingang. Glücklicherweise sorgte das schlechte Wetter für kurze Schlangen und somit mussten wir auch hier kaum anstehen.

Es lohnt sich, den Petersdom von innen auf sich wirken zu lassen und auch die Kuppel zu besteigen. Der Aufstieg ist zwar mühsam und der Andrang groß, aber wenn es einmal geschafft ist, kann ein wunderbarer Ausblick über die Gebäude und Gärten des Vatikans und der Stadt Rom genossen werden.

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Weiter ging es mit einem kleinen Snack, bei dem wir die vergangenen Tage Revue passieren lassen konnten. Unser Fazit lautet, auch wenn die Füße weh tun, es hat sich auf jeden Fall gelohnt und sicherlich wird es nicht der letzte Rom Aufenthalt gewesen sein. Weitere Insider-Tipps, die auch uns direkt wieder in die italienische Hauptstadt locken, haben wir hier gefunden.

Rom in zweieinhalb Tagen ist bereits ein sportliches Programm. Dass Sightseeing in Rom auch in 36 Stunden möglich ist, zeigen Anna und Michael auf ihrem Blog Reisepuzzle und bieten euch einen optimalen Reiseplan.

Bist du schon mal in Rom gewesen? Wie hat es dir gefallen? Schreibe gerne einen Kommentar über deine Erlebnisse.

2 Comments

  1. Hey Ricardo,
    herzlichen Dank für die Erwähnung in Deinem ausführlichen Rom-Bericht – hat uns sehr gefallen. Mach’s gut!

    • ricardo kehbel ricardo kehbel

      Sehr gerne. Viele Grüße an euch beide. Bis bald 🙂

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